PC-Komplettsysteme 1.599 Themen, 15.772 Beiträge

Windows 8.1 plötzlich lahm und halbtot

schuerhaken / 7 Antworten / Baumansicht Nickles

Diese Geschichte beruht möglicherweise auf einigen „Einmaligkeiten“. Die meisten Anwender werden so etwas wohl kaum zu befürchten haben. Dass solches aber niemanden je treffen wird, ist auch nicht ausgeschlossen.
Symptome:

  • Gelegentliches Hapern bei Speichern-Dialogen: Das System hat Mühe, einen Pfad im System zum Abspeichern eines Dokumentes zu finden und festzulegen.
  • Ähnliches Verhalten beim Öffnen von Laufwerken oder Ordnern, insbesondere über Verknüpfungen.
  • Plötzliches „Stottern“ bei der Eingabe von Texten: Der Kursor bleibt stehen, das eingegebene Zeichen erscheint erst nach etlichen oder gar vielen Sekunden.
  • Plötzlichen „Klebenbleiben“ des Mauszeigers auf dem Bildschirm.
  • Sehr verzögerte Reaktion beim Verschieben eines Fensters auf dem Display bis hin zur Anzeige von „Keine Rückmeldung“.

Und noch einiges mehr.

Ein solches Verhalten des hiesigen Windows 8.1-Systems gab zunächst Rätsel auf. Welche erst kürzlich installierten Programme konnten die Störung verursacht haben? War ein Virus im Spiel? Wie konnte der dann in das System gelangt sein?

Gestern schließlich (Freitag, 31.07.) kam es zur Katastrophe.
In Arbeit war ein zu korrigierendes Video, während ein anderes zu YouTube hochgeladen wurde. In einem Fenster auf dem zweiten Monitor wurde 3sat angezeigt, dessen Sendung gleichzeitig auf Festplatte aufgezeichnet wurde.

Dann der Schreck: Plötzlich schienen sich alle oben aufgezählten Phänomene zu verbünden und das System zu torpedieren. Das Bild im TV-Fenster fror völlig ein, während der Ton weiterlief. Andere Fenster „erblassten“, sobald sie angeklickt wurden. Der Wechsel zwischen Fenstern durch Anklicken mit der Maus wurde unmöglich. Schließlich fror auch die Maus ein, während der Ton von 3sat einwandfrei hörbar blieb.

Während sich auf dem Bildschirm für eine lange Zeit nichts mehr tat, flackerte durchgehend das Lämpchen für HDD-Aktivitäten.
Was tun?
Konnte es sein, das Windows 8.1 mit einer Analyse und Reparatur des Systems beschäftigt war?
Was würde es bringen, das System mit Gewalt herunter zu fahren? – Irgendwelche unerwünschten Kontakte mit dem Internet waren durch Ziehen des Steckers am Router schon vereitelt worden.

Vielleicht würde der Taskmanager anspringen und etwas Auskunft geben, weshalb Strg + Alt + Entf gedrückt wurde. – Erfolg: Null. – Der Rechner war und blieb unansprechbar. Nach etwa einer Stunde wurden beide Bildschirme dunkel: Erst schwarzblau, dann völlig schwarz, während nur noch der Mauszeiger abgebildet wurde und sich sogar bewegen ließ. Dann plötzlich tauchte eine Meldung auf:

W8.1-Warnhinweis

Nach weiteren Stunden sollte „Schluss mit lustig“ sein. Der Hard-Reset wurde ausgelöst. Statt von der HDD wurde Windows 8.1 jetzt von einer SSD gestartet und lief wie ein Weltrekordler.

Das hätte mich hellhörig machen müssen. Ich vermutete jedoch den Auslöser für das Desaster erst einmal nur im Windows 8.1-System auf der 2 Terabyte-Harddisk. Das Windows 8.1-System auf der SSD war ja ein anderes. Von diesem System aus erledigte ich nun die vom anderen System verunmöglichten Arbeiten, so dass ich auch angekündigte Beiträge endlich nach NICKLES.DE hochladen konnte: Erst einen Teil davon und dann später, als ich wieder an einen Ordner auf der Harddisk gelangen konnte, den Rest.

Am Folgetage wurde der Rechner dann von der Harddisk gebootet, wozu er sich vergleichsweise viel Zeit ließ. Er schaffte es aber und benahm sich anfangs auch recht „normal“.
Doch ganz allmählich wurde der Lauf holprig, kam es immer wieder zu Verzögerungen bei der Texteingabe. Auch der Wechsel zwischen verschiedenen Fenstern und Programmen verlief eher nur „stotternd“.
Dann auf einmal ging das Theater vom Vortage wieder los!
Aber in mir dämmerte etwas:
Hatte nicht das System von der SSD einwandfrei funktioniert? – Konnte es vielleicht an einem „Stottern“ der Hardware liegen?

Aus einem Impuls heraus fasste ich an den SATA-Stecker bei der HDD und drückte ihn fest in die Fassung.
Was geschah?
Wie auf ein Fingerschnippen hin weggezaubert verschwand der gesamte hinderliche Spuk! – Das System lief wie am Schnürchen... – wie über Wochen, Monate und Jahre gewohnt.

Der Rechner wurde nun heruntergefahren. Das Kabel wurde abgezogen und untersucht. Allem Anschein nach war es intakt. Der Anschluss an der Harddisk zeigte auch keine Ungereimtheiten. Vorsichtshalber wurde nun ein fabrikneues Kabel genommen. Es verfügte ebenfalls über ein Klemme für einen sicheren Sitz in der Aufnahme.

SATA-Stecker mit Sicherung

Die Frage ist nur: Wie konnte es zu diesem erst schleichenden Fehler kommen?

Es gab jetzt nämlich noch mehr zu bedenken: Während der Rechner am Freitag katastrophal reagierte und sogar auch der TV-Ton schließlich verstummte, war die ganze Zeit über aus 3sat die Aufnahme weitergelaufen. Und zwar bis zu dem Zeitpunkt, an dem das System „mit Gewalt“ abgeschaltet wurde. Dieser Mitschnitt zeigt nicht den geringsten Fehler!

Wie konnte so etwas funktionieren? – Doch wohl nur, in dem das System mit dem TV-Programm intern weiter lief und den TV-„Transportstream“ säuberlich zur Festplatte schrieb. Der Schreibzugriff auf die Festplatte musste also ununterbrochen einwandfrei funktioniert haben. Gelitten haben mussten nur die Lesezugriffe, deren erst kurz- und dann längerzeitiges Ausbleiben das System verwirrte. Mithin war es vielleicht nur eine einzige Datenleitung, die – unter Umständen durch langsame Erwärmung – aufhörte, weiter einwandfrei zu funktionieren. Dass der Rechner ab und zu reagierte, mochte an feinsten Erschütterungen liegen, die sich vom Parkettboden über den Kasten, auf dem der Rechner steht, auf den PC und auf die Steckverbindung übertragen haben konnten und kurzzeitig einen Kontakt auslösten.

Das Rätselhafte, das hier erlebt wurde, war die reinste Hölle. Die Ursache dafür erwies sich als banal. Wie sich der wohl eine einzige Kontaktfehler bei wohl nur einer Datenleitung einschleichen konnte, ist nicht eindeutig zu klären. Das Ganze legt jedoch den Gedanken nahe, von Zeit zu Zeit die Hardwareverbindungen bei einem PC zu kontrollieren und auf deren weiterhin sichere Funktion zu überprüfen.

------------------------

©2014 by BrainWARe 
bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_320096 schuerhaken „Windows 8.1 plötzlich lahm und halbtot“
Optionen

Einen ähnlichen Fall hatte ich einmal wegen einer Festplatte, die kurz vor dem Ableben war. Wegen ständiger Lesewiederholungen reagierte das Betriebssystem außergewöhnlich träge.

Ein Blick auf die SMART-Parameter zeigte dann das ganze Elend: 1512
schwebende Sektoren! Glücklicherweise gelang es mir mit Acronis, trotz mehrfacher Lesewiederholungen, die Festplatte fehlerfrei zu klonen.

bei Antwort benachrichtigen
schuerhaken gelöscht_320096 „Einen ähnlichen Fall hatte ich einmal wegen einer ...“
Optionen

Ja, wenn's DAS wäre...
Meine HDD ist aber gerade mal 4 Wochen in Gebrauch. 

Ich kann mir aber denken, was da los war: 
Durch das Kabelgewusel und dessen Unterbringung auf kleinem Raum kann es zu ganz geringfügigen seitlichen Verspannungen führen. Offenbar finden die Kontakte erst nach völligem und festem Andrücken des Steckers voll und sicher zueinander. Wenn dann seitlich Zug oder Druck auf das Kabel kommt, mag der Stecker den absolut sicheren Kontakt etwa an einer außen liegenden Ader verlieren. 
Hier in meinem Fall muss alles auf Kippe und Kante geraten und erst bei einer Erwärmung noch weiter kritisch geworden sein. 
Keine Ahnung. Jetzt bin ich froh, dass es "nur" diese "Kleinigkeit" war... 
Der Rechner funktioniert wieder traumhaft, anscheinend mit Windows 8.1 Pro sogar besonders gut. 

Schönes Wochenende, Manfred

bei Antwort benachrichtigen
Arehton schuerhaken „Windows 8.1 plötzlich lahm und halbtot“
Optionen
Das Ganze legt jedoch den Gedanken nahe, von Zeit zu Zeit die Hardwareverbindungen bei einem PC zu kontrollieren und auf deren weiterhin sichere Funktion zu überprüfen

Und das mache ich auch immer. Hatte auch schon so einen Fall. Div Spinnereien, die mich Wahnsinnig machten (ging vom Schlimmsten aus) und dann lag es "nur" einem SATA Kabel, das sich etwas gelockert hat.

Daher nur noch Kabel mit Sicherungen...................

MSI MEG X570 Unify, AMD Ryzen9 5900X gekuehlt mit einem ARCTIC Liquid Freezer II 360, 64 GB G.SKILL Aegis Arbeitspeicher, Nvidia GeForce RTX 4080 Grafik, WD Black SN850 500Gb (Win OS), WD_Black SN770 2TB und eine Kingston SNV2S2000G 2TB, Be Quiet! STRAIGHT POWER 11 ATX 1000W 80plus Gold BN285, BE QUIET! Pure Base 500DX weiss, M-Audio (M-Track Duo) USB Soundkarte
bei Antwort benachrichtigen
luttyy schuerhaken „Windows 8.1 plötzlich lahm und halbtot“
Optionen

Das Thema hatten wir schon oft seitdem es SATA gibt und ist alt!

Ich (und auch andere) habe schon vor Jahren alle alten SATA-Kabel im Rechner gegen Kabel mit Klemm-Sicherung ausgetauscht.

Kein Backup? Kein Mitleid!
bei Antwort benachrichtigen
schuerhaken luttyy „Das Thema hatten wir schon oft seitdem es SATA gibt und ist ...“
Optionen

Lieber lutty,

...wurde nun ein fabrikneues Kabel genommen. Es verfügte ebenfalls über ein Klemme für einen sicheren Sitz in der Aufnahme.

Seit jeher benutze ich nur solche Kabel. Trotzdem kam es in diesem Fall wohl zumindest bei einer Ader zu einem sich einschleichenden unsicheren Kontakt. 

bei Antwort benachrichtigen
luttyy schuerhaken „Lieber lutty, Seit jeher benutze ich nur solche Kabel. ...“
Optionen

Wie das so ist, gibt es auch bei SATA-Kabel Qualitätsunterschiede.

Da nützt natürlich eine Klemme auch nichts, wenn es irgendein Billig-China-Kabel ist...

Amazon bietet da eigentlich ordentliche Qualität, baut man von Pearl oder Pollin ein, ist es garantiert Billigzeugs..

http://www.amazon.de/s/ref=sr_pg_1?rh=i%3Aaps%2Ck%3As-ata+kabel&keywords=s-ata+kabel&ie=UTF8&qid=1406975457

Kein Backup? Kein Mitleid!
bei Antwort benachrichtigen
schuerhaken luttyy „Wie das so ist, gibt es auch bei SATA-Kabel ...“
Optionen

@ lutty, meine Kabel blieben (reichlich!) übrig nach dem Verbau von ZOTAC-Motherboards, denen sie beilagen, und sind sicherlich von guter Qualität (siehe Bild oben im Beitrag). 
Entscheidend dürfte aber auch sein, ob HDD-seitig ausreichend Halt bietende Nasen vorhanden sind, hinter denen die Noppen der Klemmen auch greifen können.  

Sollen Halt verschaffen helfen
bei Antwort benachrichtigen